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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG e.V. findest du hier .
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Wer erfand das Brustschwimmen oder warum gab es Badewannen im Baerwaldbad? Solche Fragen wurden von Kreuzbergern im Alter von 7-10 Jahren als Geschichtsdetektive (GD) der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. DLRG 2019 untersucht. Sie drehten einen Film, machten eine Ausstellung und hielten Peer-Führungen. Die Ergebnisse wurden feierlich im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum der Öffentlichkeit präsentiert.
Nah an vielen Orten der Badekultur und am FHXB-Museums, eignete sich der Schülerladen Fajam e.V. als Zentrale. Zu Fuß erreichbar sind z.B. die Reste des Luisenstädtischen Kanals, der Landwehrkanal, das Prinzenbad und das Baerwaldbad. Fajam ist ein vertrauter Raum und die Verpflegung wurde durch den Schülerladen übernommen.
Viele Kreuzberger halfen mit, der Luisenstädtischen Geschichtsverein, die Initiative Baerwaldbad, die DLRG Friedrichshain-Kreuzberg e.V. oder das FHXB Museum. Aber auch das Landesarchiv Berlin unterstützte den Film. Kooperationen sind für das Museum der ehrenamtlichen DLRG immanent. Wie bei der DLRG Friedrichshain-Kreuzberg können z.B. passende Räume fehlen. Dort müssen vielleicht Ergebnisse an den Wänden angebracht werden oder Tonaufnahmen möglich sein.
Kick-Off
Die Vorstellung fand im Schülerladen auf spielerische Art statt. Die noch schüchternen GD beschlossen einstimmig am Projekt teilzunehmen. Das meiste Interesse erweckte die Filmproduktion. Alle hatten Museen besucht, meist Technik- und Naturkundemuseen.
Medien
Museales Handeln, aber auch die Orientierung im Kiez soll gefördert werden. Didaktisch wird sich an Geschichtswerkstätten orientiert. In den Workshops werden viele kognitive Fähigkeiten vermittelt.
Um sich mit Karte und Kompass im Kiez zu orientieren, mussten erst kartografische Darstellungen verstanden werden Die GD waren zu jung, um hierfür nötige Fähigkeiten selbst entwickelt zu haben. Erst wurde die Umgebung erfasst, danach mit steigendem Abstraktionsgrad selbst kartographiert. Auf der ersten Stadtwanderung wurden z.B. auffällige Orte fotografiert. Danach wurden die Fotos entsprechend ihrer geografischen Relation, die mit dem Kompass ermittelt wurde, zu einer Karte zusammengesetzt. Auch später im Projekt wurden Karten oft genutzt. Die Kartenarbeit wurde positiv aufgenommen, ein GD wünschte sich gar einen eigenen Kompass von den Eltern und kartographierte seine eigene Umgebung.
Materialien entsprachen entweder dem Thema „Geschichtsdetektive“ oder verstärkten das Gefühl von Professionalität. Neben gezeichneter 3D-Kreuzberg-Karte, Filmklappe etc. wurden z.B. „Geschichtslupen“ entwickelt. Die wissenschaftlichen W-Fragen auf den Lupen sind ähnliche Werkzeuge wie echte Lupen für Detektive bei der Ermittlung. Die Fragen sollen systematisieren und eine tragbare Hilfestellung sein.
Gute Vorbereitung gaben den GD beim Dreh maximale Freiheit und ein gutes Ergebnis. Die Ausstattung typischer Filmsets und deren Regeln entsprachen auch unseren, dadurch wurde Ernsthaftigkeit erzeugt.
Den GD wurde gleich Anfangs ein Gefühl für Technik vermittelt. Sowohl analoge als auch digitale Kameras wurden genutzt und waren ständige Begleiter. Schon durch gemeinsame Evaluation der Fotos konnten die meisten Techniken, wie Licht/Gegenlicht oder Bildaufbau erfasst werden.
Ergänzt wurde begleitende Aufnahmen durch Drehtermine inklusive vorheriger Proben. Am Drehtag wurden Aufgaben jedes GD schriftlich festgehalten und zwischen den Szenen getauscht. Es gab Regisseure, Kameraleute, Assistenten, Ton, Licht und Schauspieler.
Museum
Von Museumsvorbildern inspiriert, werden Exponate erstellt und Führungen gehalten.
Die Exponate waren z.B. ein Zeitstrahl, Projekttagebücher und ein Modelldes historischen Wassertorplatzes und Bilder.
Für die Führungen boten sich die befreundeten Kinder der anderen Schülerläden an. Das Baerwaldbad wurde als Ort gewählt. Es wurden Ausweise angefertigt, Karteikarten als Erinnerung erstellt, Geräusche aufgenommen und Arbeitsblätter gestaltet. Technische Mittel waren eine Bluetooth Box und ein Kompasskoffer. Aufgaben konnten durch Forschung vor Ort beantwortet werden. Ein Beispiel war die Frage nach dem Alter des Bades, die Antwort ist am Eingang zu finden. Ein Arbeitsblatt zum Thema Karte und Kompass wurde in Gruppen im leeren Schwimmbecken bearbeitet und im Gymnastikraum wurden Geräusche geraten und nach Alter sortiert.
Wegen seiner Vertrautheit wurde der Wassertorplatz und seine Umgebung für die Führungen der schüchterneren GD auserkoren. Ehemalige und neue Kinder von Fajam waren Peers. Zentral war die Arbeit mit den Tönen und dem Modell, eher entspannt der anschließende Spaziergang mit Kompass und Karte.
Treffen, Präsentation, Elternworkshop
Über den Projektstand wurden die Eltern einzeln bei Abholung der GD informiert. Gemeinsam mit den GD fand beim Sommerfest das Zeigen der Ergebnisse des Präsentationsworkshops in Form einer PowerPoint-Präsentation statt. Im Anschluss wurde mit allen Eltern beim Grillen Organisatorisches wie das Einholen der Fotoerlaubnis erledigt.
Der Elternworkshop fand vor der Präsentation im FHXB-Museum als Museumsrundgang mit anschließender Fragerunde statt. Neben einer Einführung in die geschichtswerkstattartige Arbeitsweise des Museums, wurden die einzelnen Ausstellungen vorgestellt.
Dann wurde mit großem Buffet den Familien und Gästen die Ausstellung und der Film im FHXB-Museum gezeigt. Auf der Bühne erhielten die GD ihre Urkunden. Das Ernstnehmen der GD hat viele Potentiale geweckt. Ein GD störte zunächst ständig, doch dann engagierte er sich besonders für das Projekt. Ein anderer überwand seine Scheu und wurde ein selbstbewusster Redner.
Ausblick
Ziele sind die Verankerung von Musealität in der DLRG und bei den Schülerläden sowie die Erstellung eines Leitfadens für die DLRG-Museumsarbeit. Weitere Projekte mit JET-Teams sind in Planung. Bei Interesse an der Teilnahme an einem solchem Projekt mit der eigenen Ortsgruppe in der Zeit nach Corona, meldet euch bitte bei florian.fischer@dlrg.de
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