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Ein Viertel der Deutschen kann kaum schwimmen

23,3 Prozent der deutschen Bevölkerung können nach eigenen Angaben gar nicht oder nur schlecht schwimmen. Das hatte 2004 eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ergeben. 87,3 Prozent der Bevölkerung hielten zudem kommunale Schwimmbäder für sehr wichtig oder wichtig. Diese Ergebnisse gab der damalige Präsident und heutige Ehrenpräsident der DLRG, Dr. Klaus Wilkens, im Oktober 2004 in Hamburg bekannt.

Während 76,7 Prozent der Befragten ab 14 Jahre angegeben hatten, schwimmen zu können, sank der Ausbildungsgrad der jüngeren Kinder im Durchschnitt nach Angaben der Eltern auf 66,1 Prozent. „Das sind erste sichtbare Folgen der Bäderschließung und der Probleme des Sportunterrichtes in den Schulen,“ so die damalige Analyse des DLRG-Präsidenten.

Während die Westdeutschen nach eigenen Angaben zu 77,5% sehr gut, gut oder durchschnittlich schwimmen können, ermittelte Emnid für Ostdeutschland einen Wert von 73,5%. 82% der Männer beziehungsweise lediglich 71,8% der Frauen bezeichnen sich als sehr gute, gute oder durchschnittliche Schwimmer.

Die Zahl der Schwimmer nahm mit zunehmendem Alter deutlich ab. 92,9 Prozent der 14-19 Jährigen gaben an, Schwimmer zu sein. Bei den 40-49 Jährigen begann der Bruch: Nur noch 69,8 Prozent dieser Altersklasse können schwimmen und bei den über 60-Jährigen sind es nur noch 44 Prozent. „Diese Entwicklung zeigt deutlich die Wirkungen des Goldenen Plans. In den 60er und 70er Jahren wurden viele Schwimmbäder gebaut. Davon haben die jungen Menschen unter 40 Jahre profitiert. Mit steigendem Alter wächst auch der Anteil derer, die sich das Schwimmen selbst beigebracht haben,“ erläuterte Dr. Wilkens die Hintergründe für die großen Unterschiede in den Altersklassen.

74 Prozent der Befragten hatten zwischen dem fünften und zehnten Lebensjahr schwimmen gelernt, 61,4 Prozent der Schülerinnen und Schüler bereits bis zum achten Lebensjahr. „Das Ergebnis bekräftigt unsere Ausfassung, dass die Schwimmausbildung in den Schulen früher einsetzen muss, nicht wie heute üblich erst in der dritten Grundschulklasse,“ kritisierte Dr. Wilkens die damalige Praxis.

Um mehr über die Qualität der Schwimmfähigkeit zu erfahren, hatte TNS Emnid nach dem Besitz von Schwimm- oder Rettungsschwimmabzeichen gefragt. 46,3 Prozent besaßen ein Schwimmabzeichen, 11,9 Prozent sogar ein Rettungsschwimmabzeichen, 43 Prozent hatten kein Abzeichen. „Die Zahl der Menschen, die keine Schwimmprüfung abgelegt haben, ist mit 43 Prozent sehr groß und lässt die Annahme zu, dass weniger Menschen als bisher vermutet sichere Schwimmer sind,“ so Dr. Wilkens.

Schlusslicht bei der Vergabe von Abzeichen war damals Baden-Württemberg mit nur 28 Prozent, gefolgt von Bayern mit 37 Prozent sowie Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland mit 41 Prozent. „Im Süden Deutschlands gibt es offenbar viele 'Abzeichenmuffel', die nichts von Schwimmprüfungen halten,“ kommentierte der DLRG-Präsident das überraschende Ergebnis.

Mit Blick auf die vielen Bäderschließungen wollte die DLRG weiterhin von den Menschen wissen, wie es ihnen wichtig ist, dass die Kommunen öffentliche Bäder vorhalten. 47,4 Prozent hielten das Angebot für sehr wichtig, 39,9 Prozent für wichtig, 7,7 Prozent meinten, es sei weniger wichtig, und nur 4,7 Prozent hielten das Angebot für unwichtig. Für 87,3 Prozent waren der Auffassung, dass Schwimmbäder eine bedeutende kommunale Aufgabe sind. Die DLRG verstand dieses Ergebnis als klaren Auftrag, die Arbeit zum Bädererhalt auf allen Ebenen fortzusetzen.

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