VORWORT Bundestagung 2021 Liebe Kameradinnen und Kameraden, unter dem Eindruck der fürchterlichen Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rhein- land-Pfalz, deren Folgen mich noch immer tief erschüttern, wende ich mich an euch, um einen Blick nach vorn zu wagen – auf unsere Bundestagung im Oktober in Dresden. Das fällt offen gestanden schwer. So viele Menschen haben ihr Leben verloren, bei deren An- gehörigen meine Gedanken sind. Viele derer, die mit dem Leben davongekommen sind, bangen um ihre Existenz. Auch unsere Ortsgruppen in den überschwemmten Gebieten – die meines Heimatortes eingeschlossen – hat es oft hart getroffen. Als Einwohner der Verbandsgemeinde Altenahr, deren Bürgermeister ich 24 Jahre lang sein durfte, habe ich manches von all dem Leid und der Zerstörung ganz persönlich erfahren. Doch ich habe auch erlebt, wie sich die Bürgerinnen und Bürger gegen das Schicksal stemmen, den Kopf hochnehmen und anpacken. Tausende Helferinnen und Helfer aus Nah und Fern greifen ihnen unter die Arme. Mittendrin sind seit der ersten Stunde auch unsere Einsatzkräfte. Sie retteten zahlreiche Leben, als des nachts die Fluten die Men- schen zumeist daheim überraschten. Und auch in den Tagen danach waren sie zur Stelle, wo auch immer sie gebraucht wurden. Für ihren Einsatz möchte ich mich persönlich und im Namen des gesamten Präsidiums ganz herzlich bedanken. Diese Katastrophe ist nur eine weitere Herkulesaufgabe, die unsere DLRG derzeit zu meistern hat: Nach fast anderthalb Jahren Corona engagieren sich unsere Aktiven noch immer in Impf- und Testzentren für die Eindämmung und das Ende der Pandemie. Zu- dem versuchen sie in der Schwimm- und auch in der Rettungsschwimmausbildung auf- zuholen, was während dieser Pandemie auf der Strecke geblieben ist. Und sie wachen wie in jedem Sommer an den vollen Badestellen, an denen sich inzwischen noch mehr unsicherere Schwimmer und Nichtschwimmer tummeln als zuvor. Dieses Engagement ist außergewöhnlich und verdient den höchsten Respekt. Es führt mir zugleich vor Au- gen, welch große Ehre es ist, der Präsident dieser großartigen Organisation selbstloser Helferinnen und Helfer sein zu dürfen. Die Bundestagung in Dresden wird nun ein neues Präsidium wählen. Ein neues Team tritt an. Dessen Mitgliedern wünsche ich, dass sie in den nächsten vier Jahren möglichst immer die richtige Entscheidung treffen. Die Herausforderungen sind groß. Es braucht tatkräftige Unterstützung von allen Gliederungsebenen, um diese zu meistern. Doch ich bin sicher, dass es an dieser nicht mangeln wird. Euch, liebe Delegierte, danke ich für eure Bereitschaft, eure Gliederungen auf der Bun- destagung zu vertreten. Ich wünsche mir sehr, dass die Corona-Lage im Oktober eine Ver- anstaltung vor Ort für uns alle zulassen wird, und wir uns alle persönlich treffen können. Bis dahin Euer Achim Haag 2