spüren. Die Rettungshundestaffel war vor Ort dem Wasserret- tungszug NRW (WR-Z NRW) unterstellt. Ein WR-Z NRW suchte Treibgut im Bereich des Mittelland- kanals und entsorgte dieses über den Hafen. Vor Ort kam es zu einem Unfall und ein Container stürzte ins Wasser. Mehrere Personen wurden verletzt und waren möglicherweise vermisst. Durch teilweise schwimmerischen Einsatz retteten die Kräfte zwei Personen aus dem Wasser. Einsatztaucher fanden eine weitere vermisste Person und brachten sie an die Wasserober- fläche. Sanitäter begannen sofort mit der Reanimation an Land. Das zuständige Ordnungsamt ließ den vom Hochwasser einge- schlossenen und vom Stromausfall betroffenen Ortsteil evaku- ieren. Das verlief nicht ohne Komplikationen: In Zusammenar- beit mit der Polizei brachten die Einsatzkräfte Personen, die der Anordnung nicht Folge leisteten, in Sicherheit. Gemeinsam mit Intensivpflegern evakuierten die Kräfte zudem unter erschwer- ten Bedingungen Beatmungspatienten aus einer Pflegeeinrich- tung über den Wasserweg. Innenminister Herbert Reul machte sich ein eigenes Bild vor Ort am Kraftwerk Am Freitag, den 10. Mai, besuchte NRW-Innenminister Herbert Reul das Übungsszenario am Kohlekraftwerk, um sich selbst ein Bild von der Großübung zu machen. Er suchte gezielt das Gespräch mit den Einsatzkräften und informierte sich über un- sere Arbeit. Reul hob insbesondere die Bedeutung der DLRG hervor. »Spätestens seit der Flut haben alle kapiert, das ist nicht nur ein Sportverein, da kannst du nicht nur das Seepferd- chen machen und Schwimmen lernen, [...] die haben einfach Kapazitäten und Fähigkeiten, die andere nicht haben.« Auch Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling, Kreisdirektorin Nicole Streitz und der Bürgermeister der Stadt Petershagen, Dirk Breves, nahmen an dem Termin teil. Viele weitere Politiker und Gäste folgten der Einladung zu unserer Übung. Die groß angelegte, mehrtägige Katastrophenschutzübung un- seres Landesverbandes bewies wieder einmal eindrucksvoll, wozu die DLRG in Westfalen in der Lage ist. Sarah Sievers ❮ Mit 300 ehrenamtlichen Einsatzkräften der DLRG, die Seite an Seite arbeiteten, zeigte die Einsatzübung die unverzichtbare Rolle des Eh- renamtes im Katastrophenschutz. Die Teilnehmenden sahen sich mit einer Reihe von herausfordernden Szena rien konfrontiert, von Hochwasser bis hin zu Evakuierungsszenarien, und bewältigten diese mit Bravour. Sie schufteten, retteten, schwitzten und ver- loren dabei nie die Motivation und den Teamgeist. Die realistische und kontrollierte Umgebung war für alle Beteiligten eine intensive und lehrreiche Erfah- rung. Die erfolgreiche Durchführung der Übung bestä- tigt die Bedeutung der kontinuierlichen Vorbereitung und des Engagements jedes Einzelnen im Katastro- phenschutz und stellt sicher, dass Nordrhein-Westfa- len für zukünftige Herausforderungen gut gerüstet ist. Evakuierung von Beatmungspatienten aus einer Pflegeeinrichtung. © Sven Jeck Personenrettung aus dem Wasser. Im Stab liefen jederzeit alle Infos zusammen, so wie hier auf der Lagekarte. © Carsten Picker 2024 . 2 Lebensretter | VII