n Erfolgreiche Reanimation im Ferienflieger i l r e b Die Ke rna ufga be n de r DLRG lie ge n norm a le r- w e ise im , a m und a uf de m Wa sse r. Da ss die da für e rle rnt e n Erst e -H ilfe -Ke nnt nisse a uc h in de r Luft Le be n re t t e n k önne n, ve ra nsc ha ulic ht de r Er fa h- rungsbe ric ht von Christ ia n M e hle rt a us de m Be t re uungsdie nst de s DLRG K a t a st rophe nsc hut - ze s in Be rlin. Vor den Ostertagen verbrachten wir einen einwöchigen Wander- urlaub im Tramuntana-Gebir- ge auf Mallorca. Der Euro- wings-Flug mit einem Airbus A320 sollte am Donnerstag, 21. März, planmäßig um 7:05 Uhr vom Flughafen BER dorthin starten. Nachdem alle Passagiere ihre Plätze eingenommen hatten (»Boar- ding completed«) und die Maschine mit anlaufenden Turbinen rückwärts auf das Rollfeld geschoben wurde, rief plötzlich jemand laut: »Hilfe! Mein Mann atmet nicht.« Zufälligerweise war der leblos in seinem Sitz zu- sammengesunkene, aschfahle Fluggast mein Gangsitznach- bar. Ich schnallte mich ab und forderte im Gang stehend das Kabinenpersonal mittels Wink- und Rufzeichen auf, den Start- prozess aufgrund des Notfalls sofort zu stoppen. Eine mitreisende Krankenschwester und ich hoben den Notfall- patienten im RautekRettungsgriff aus seinem Sitz und legten ihn rücklings in den Kabinengang. Die Prüfung der (nicht vor- handenen) Vitalfunktionen veranlasste uns unverzüglich – so gut es die beengten Platzverhältnisse zuließen –, mit der Herzdruckmas sage zu beginnen. Währenddessen brachte das © privat Kabinenpersonal vom Heck des zum Stillstand gekommenen Airbus einen Defibrillator und ein Sauerstoffgerät. Nach Freile- gen des Oberkörpers des Mannes brachten wir dort die Elek- troden an und befestigten ein Pulsoxymeter an einem seiner Finger. Zur freudigen Überraschung zeigte sich bereits vor der ersten Beatmungsmöglichkeit, dass der Patient inzwischen wieder ei- nen Kreislauf hatte und langsam zu Bewusstsein kam, wes- halb wir die Wiederbelebungsmaßnahme einstellten. Zunächst noch eingetrübt, dann immer klarer und mit wachem Blick wunderte sich der Erkrankte, wieso er von einem halben Dut- zend Personen umringt am Boden lag. Er fragte, was denn passiert sei. Wir erklärten ihm die Situation und warteten auf den über den Flughafen alarmierten Rettungsdienst. Dieser erschien nach einer gefühlten und wahren Ewigkeit, da es Probleme mit der Bereitstellung eines funktionsfähigen Hubliftfahrzeugs gab, um den Höhenunterschied zwischen Rollfeld und Flugzeug zu überwinden. Schlussendlich betraten Flughafen feuerwehr, Rettungsdienst Landkreis Dahme-Spree- wald sowie ein Notarzt mit insgesamt acht Einsatzkräften den Airbus. Sie versorgten den Patienten notfallmedizinisch und bugsierten ihn mittels Tragetuch aus dem Flugzeuggang in den bereitstehenden RTW. Erst als auch dessen persönliches Hand- und Aufgabegepäck entladen war, konnte der Ferien- flieger nach Kabinenapplaus und Gratiskaffee für unseren ErsteHilfeEinsatz mit eineinhalb Stunden Verzögerung in Richtung Balearen abheben. Mein Fazit: Es ist ein erfüllendes Erlebnis, so unmittelbar und erfolgreich eine Reanimation durchzuführen – auch wenn ich bei der DLRG Sanitätsprüfung durchgefallen wäre: Ich trug Christian Mehlert ❮ keine medizinischen Handschuhe. Christian Mehlert rettete im Ferienflieger einem Passagier das Leben (Symbolfoto). © Daniel-André Reinelt II | Lebensretter 2 . 2024