n e s h c a s r e d e i n pen Dorum, Hagen im Bremischen, Bad Bederkesa und Cuxha- ven waren mit ihren Einheiten für den Wasserrettungszug Cuxha- ven-Osterholz unter Leitung von Zugführer Tjark Makel im Einsatz. Kurz nachdem die Mitglieder des Wasserrettungszugs Cuxha- ven-Osterholz am 4. Januar in Hodenhagen eingetroffen waren und die vorübergehende Unterkunft in einer Schule bezogen hat- ten, kam es zu einem Abrutschen einer als Wasserbarriere die- nenden, auf einem Damm gelegenen Landesstraße im Bereich der Samtgemeinde Ahlden. Es drohte eine Überflutung von drei tiefer gelegenen Ortschaften. In den darauffolgenden 19 Stunden stabilisierten die Einsatzkräfte mit Unterstützung von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Johanniter-Unfall-Hilfe, Arbeiter-Samari- ter-Bund, Deutschem Rotem Kreuz und mehreren hundert zivilen Helfern den Damm mit über 60.000 Sandsäcken. Die Bevölkerung war aufgerufen, an zwei Sandsackfüllstationen zu unterstützen, während Lastkraftwagen der DLRG, Feuerwehr und des THW die gefüllten Säcke palettenweise in die Nähe der Schadensstelle transpor tierten. Die Verlegung der Sandsäcke am überfluteten Dammfuß unter Wasser war die Aufgabe der Einsatztaucher und Strömungsretter der DLRG – bei widrigen Wetterbedingungen und Tempe raturen um den Gefrierpunkt ein kraftraubendes Unter- fangen. Die gesamte Nacht hindurch entsendete die DLRG Koordinierungsstelle in Bad Nenndorf weitere Strömungsretter aus ganz Niedersachsen in den Einsatz. Fünf Wasserrettungszü- ge und ein Fachzug Strömungsrettung der DLRG Niedersachsen mit insgesamt 168 Einsatzkräften waren im Einsatz. Am Freitag um 5:27 Uhr erfolgte schließlich die Meldung von Zug- führer Makel: »Damm und Straße gesichert.« Eine Evakuierung der Anwohner war nicht mehr erforderlich. Die DLRG Kräfte über- gaben die Einsatzstelle am Vormittag des 6. Januar der Feuer- wehr und kehrten in den Bereitstellungsraum in Walsrode zurück. Das frühe Entdecken der Beschädigungen, das schnelle und rich- tige Handeln der Einsatzleitung und die beeindruckende Leistung der vielen Helfer verhinderten ein weiteres Abrutschen der Land- straße und schützten drei dahinter liegende Ortschaften. Zu den ersten DLRG Einsatzkräften im Hochwassereinsatz zähl- ten André Schurig und Dr. Jürgen Laudien. Schurig verantwortet 26. Dezember 2023: Erste Kräfte sind im Einsatz. 27. Dezember 2023: Zwei Landeseinsatzzüge (LEZ) wer- den angefordert, die Koordinierungsstelle ist um 23 Uhr betriebsbereit. 28. Dezember 2023: Mehrere Landkreise stellen »Außer- gewöhnliches Ereignis« fest. Die LEZ Nord und West sind im Einsatz. 28. Dezember 2023 bis 9. Januar 2024: Die DLRG Nie- dersachsen ist mit über 1.500 Helfern (rund 600 in Landes- einheiten und über 900 in regionalen Einheiten) im Kampf gegen das Hochwasser im Einsatz. Eingesetzte Züge: LEZ Nord, LEZ Süd, LEZ West, Was- serrettungszug (WRZ) Lüneburg, WRZ Harburg, WRZ Hildesheim, WRZ Friesland, WRZ Braunschweig, WRZ Cuxhaven/OHZ, WRZ Stade, WRZ Hannover-Land, Fach- zug SR, WRZ Nordheide, WRZ Nienburg Einsatzschwerpunkt überregional: Gemeinden Hoden- hagen/Ahlden/Rethem (Landkreis Heidekreis) Die niedersächsischen Einheiten des Katastrophenschutzes der DLRG leisteten fantastische Arbeit gegen das Hochwasser. © Sven Böttcher als Verbandsführer alle niedersächsischen Einheiten im Heide- kreis und war auch über Silvester im Einsatz. Laudien von der DLRG Wedel ist Fachberater in unterschiedlichen Krisenstäben. Beide kamen zum selben Resümee: »Es ist beeindruckend, wozu der ehrenamtliche Katastrophenschutz in Niedersachsen fähig ist. Auf die DLRG ist Verlass, das haben wir wieder einmal unter Be- weis gestellt. Die Einheiten aus unserer Region sind vor allem auf- grund ihrer erfahrenen Wasserretter, Strömungsretter und Ein- satztaucher sowie der Hochwasserboote und des Großgerätes, wie geländegängigen Gerätewagen mit Stromerzeugern und Be- leuchtungseinheiten sowie Lastkraftwagen zum Transportieren von zum Beispiel Sandsäcken oder Kraftfahrzeugen mit einer enormen Wattiefe, unsere Primäreinsatzmittel in Hochwassersze- narien.« Nele Woehlert ❮ Die DLRG Niedersachsen rettete und schützte Menschen und Tiere, bewahrte Sach- und Kulturgüter vor Schaden, bereitete Evakuierungen vor, beriet Landkreise und Katastrophenschutz- stäbe, koordinierte Einsätze, sicherte Deiche – wie unter anderem bis nachts um 5:00 Uhr in Ahlden an der Aller, wo ein Deich abge- sackt war –, verbaute zehntausende Sandsäcke und erkundete noch Tage später weiterhin die Lage an den Deichen. Landesverbandspräsident Dr. Oliver Liersch erklärte: »Noch nie zuvor waren die niedersächsischen Einsatzkräfte gleichzeitig so intensiv zwischen Ems und Elbe, Wümme, Aller und Hunte ge- fragt. Während unsere Kräfte im Emsland im Einsatz waren, hal- fen sie gleichzeitig auch bei Celle oder Hannover. Zu den Einsatz- kräften zählen hier nicht nur die Helfer am Deich, sondern auch die, die im Hintergrund den Einsatz organisieren. Auch ihnen sind wir zu Dank verpflichtet.« Die Einsatzkräfte der DLRG hätten ei- nen »unglaublichen Einsatz geleistet und dabei oft ihre Familie über die Feiertage allein lassen müssen. Diese Einsatzkräfte ha- ben ehrenamtlich geholfen, wie wir als DLRG insgesamt. Das ver- dient sehr hohe Anerkennung und Wertschätzung!« Christoph Penning, Anna-Lena Kropp ❮ 2024 . 1 Lebensretter | V