a m e h t p o t diese Einsätze finanziert werden können, mög licherweise durch öffentliche Mittel. Gibt es denn ein generelles Bewusstsein für solche präventiven Maßnahmen oder bleibt die Reaktion meist lokal oder regional begrenzt? Oft ist das Bewusstsein regional begrenzt und verstärkt sich besonders nach Ereignissen. In Gebieten, die nicht von solchen Ereignissen betroffen sind, ist das Bewusstsein dafür tendenziell schwächer. Es ist wichtig zu beachten, dass es nicht nur Hochwasser gibt, sondern auch andere Gefahren wie Starkregen, Stürme und Erdbeben. Die Rettungskräfte verfügen über viel Personal mit verschiedenen Ausbildungen, das schnell zur Verfügung steht. Es gibt viel zu tun, um dieses Bewusstsein in Deutschland zu stärken und mehr Menschen zu motivieren, sich zu engagie- ren. Es kann den Menschen viel Spaß machen, in der Gemein- schaft aktiv zu sein. Vielen Dank für das Gespräch! ❮ Was waren die Hauptunterschiede zum Hochwasser an der Ahr? Der größte Unterschied liegt darin, dass das Hochwasser an der Ahr 2021 in einer Mittelgebirgsregion stattfand, während das aktuelle Hochwasser im norddeutschen Flachland auftrat. An der Ahr gab es eine Sturzflut mit extrem hohen Wasserständen von bis zu zehn Metern und verheerenden Schäden. Insgesamt war das Ereignis schnell und heftig, nach 24 Stunden war alles vorbei. Auf den Feldern im norddeutschen Flachland stand das Wasser hingegen über Wochen. Dort gab es riesige überflutete Flächen, aber vergleichsweise geringe Wassertiefen und Strömungsgeschwindig keiten. Das Hochwasser an der Ahr hinterließ eine Schneise der Ver- wüstung, während das Hochwasser im norddeutschen Flach- land zwar über Wochen anhielt, jedoch nicht die gleichen Ver- wüstungen hinterließ. Dennoch war es für die Betroffenen belastend, besonders wenn Wasser in die Häuser eindrang und dort über Wochen stand. Viele müssen monatelang daran arbeiten, ihre Gebäude wieder trocken zu bekommen, und wa- ren von Schäden an Hausinstallationen betroffen. Es ist wichtig zu betonen, dass beide Ereignisse schwere Aus- wirkungen hatten, aber sie waren unterschiedlich in ihrer Art und Dauer. Es gab vor dem Ereignis 2021 kaum Möglichkeiten, sich vorzubereiten, während dies beim aktuellen Hochwasser möglich war. Es gab meines Wissens auch keine Todesfälle beim aktuellen Ereignis, was positiv ist. Dennoch waren die persönlichen Auswirkungen für die Betroffenen erheblich. Sehen Sie basierend auf den aktuellen Erfahrungen Anforderungen, auf die sich Helferinnen und Helfer von Organisationen besser oder anders vorbereiten müssen? Angesichts der zunehmenden Häufigkeit solcher Ereignisse müssen wir sicherstellen, dass Helferinnen und Helfer ent- sprechend geschult sind. Oftmals gibt es zum Beispiel Fehler bei der Platzierung von Sandsäcken oder beim Einsatz der Helferinnen und Helfer an den richtigen Stellen. Es ist wichtig, dass diese gut vorbereitet sind, um schnell und effektiv ein- greifen zu können. Zudem benötigen wir eine ausreichende Anzahl an Hilfspersonal, da die körperliche und seelische Be- lastung für sie hoch ist. Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Öffentlichkeit besser über das Risiko von Hochwasser aufzuklären oder das Bewusstsein für präventive Maßnahmen zu schärfen? Ich denke, wir müssen wirklich mehr Aufklärungsarbeit leisten, insbesondere für die Katastrophenschutzorganisationen. Es ist wichtig, dass wir mehr Menschen dazu ermutigen, ehren- amtlich tätig zu werden und sich für solche Maßnahmen zu engagieren. Wenn ich mir mein privates Umfeld anschaue, sehe ich nicht so viele, die aktiv helfen oder sich einsetzen. Könnte Helfergleichstellung ein Anreiz sein, um mehr Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen? Ja, das könnte sicherlich ein Ansatzpunkt sein. Aber es müss- te auch Möglichkeiten geben, dass die Helfenden entschädigt werden, entweder direkt durch eine Bezahlung für den ausgefal lenen Lohn oder eine Entschädigung für den Arbeit- geber. Ich verstehe auch die Arbeitgeberseite, wenn Mitarbei- tende für längere Zeit im Einsatz sind und das Unternehmen finanziell belasten. Es müsste also eine Möglichkeit geben, wie © Toma Unverzagt 2024 . 1 Lebensretter | 13