der Druck kammer auf 42 Meter Tiefe »gedrückt«. Anschließend können sie noch einmal »nass« auf acht Meter in dem mit Wasser gefüllten Stahlzylinder abtauchen und kommen so auf eine Ge- samttiefe von 50 Metern. Tauchgänge im DLRG Tauchturm Berlin ersetzen weitgehend Tauchgänge im Freigewässer in größeren Tiefen. Jen- seits von 30 Metern Tauchtiefe befi ndet sich der Taucher im Grenzbereich des Tauchens. Der Stickstoff in unserer Atem- luft wirkt in großen Tiefen narkotisch und kann den sogenannten Tiefenrausch aus- lösen. Dies führt zu großen Problemen im Freigewässer, wenn der Taucher zum Beispiel die Zeit vergisst, sein Tauchge- rät »leeratmet« und dann einen Not- aufstieg durchführen muss. Diese Grenz- erfahrungen können Taucher im DLRG Tauchturm überwacht und unter sichere- ren Bedingungen machen. Die Tauchturmanlage steht allen interes- sierten Tauchern zur Verfügung. Ehren- amtliche Druckkammerfahrerinnen und -fahrer der DLRG betreuen die Taucherin- nen und Taucher vor, während und nach den Tauchgängen. Neben der DLRG ver- fügen auch die Berliner und Brandenbur- ger Polizeien über ausgebildete Druck- kammerfahrer. Die Tauchergruppen der Polizeien beider Länder nutzen die Tauchturmanlage gerade in der kalten Jahreszeit regelmäßig für ihre notwendi- gen Tauchübungen. HOHE REVISIONSKOSTEN SIND FÜR DIE DLRG EIN PROBLEM Alle fünf Jahre erfolgt eine technische Überprüfung der Tauchturmanlage, alle zehn Jahre die »große Revisionsprü- fung«. Diese bietet auch Gelegenheit für größere Instandsetzungsarbeiten. Die nun anstehende große Revisions- prüfung wird ebenfalls für technische Veränderungen genutzt, die in erster Li- nie der Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer dienen. So werden unter ande- rem eine computergestützte Sensorik und ein neuer Fahrstand eingebaut, der risikobehaftete manuelle Tätigkeiten automatisiert. Letztendlich ist lediglich ein Anbieter mit unserer Tauchturmanlage seit Jahr- zehnten vertraut und bereit, als Gene- ralunternehmer für uns tätig zu sein. Die Kosten belaufen sich auf einen hohen sechsstelligen Betrag. b erlin sere Leistungen sind gefragt und wer- den gern und regelmäßig in Anspruch genommen. Das soll auch so bleiben. Als unabhängige, nichtstaatliche Orga- nisation beziehungsweise als gemein- nütziger Verein verfolgt die DLRG Ber- lin keine Gewinnziele. Den Betrieb – auch des Siegfried-John-Hauses – fi - nanzieren wir neben Einnahmen durch Nutzungsentgelte der Tauchturmanla- ge und Übernachtungsgäste sowie vor allem durch Mitgliedsbeiträge, Ver- zicht auf Arbeitslohn (ehrenamtliche Tätigkeit) und Spenden. Die Tauchturmanlage ist wesentlicher Bestandteil der Ausbildung der Ein- satztaucher der DLRG Berlin und der übrigen Landesverbände. Taucher der Polizeibehörden, der Feuerwehren und des Zolls nutzen die Anlage ebenso wie Mitglieder aus Tauchsportverei- nen. Die Anlage erfüllt aufgrund ihrer heute bereits bestehenden techni- schen Möglichkeiten ein weites Spek- trum bezüglich der Ausbildung vom Schnorcheltaucher bis zum Berufs- taucher. red Taucher können im Tauchturm unter sicheren Bedingungen verschiedene Wassertiefen erleben. GEMEINNÜTZIGE DLRG BENÖTIGT UNTERSTÜTZUNG Auch wenn unsere Arbeitskraft als eh- renamtlich tätige Organisation kosten- frei ist, benötigt die DLRG für die Ar- beiten am Tauchturm Unterstützung. Denn die Erfüllung der Kernaufgaben verzeiht keine Vernachlässigung. Un- Der Berliner Tauchturm im Querschnitt. Lebensretter 4 . 2023 III