konnten nicht teilnehmen. Viele Anwesende brachten ihre Fa- milien mit. Und die nahmen nicht nur die Ehrungen entgegen, sondern erlebten insgesamt einen sehr gelungenen Wochen- endeinstieg, bei dem alle sehr viel Spaß hatten und die Zeit in gemeinsamem Austausch und Wertschätzung füreinander sichtlich genossen. Anerkennung vom Innenminister Das (politische) Geschehen im Nachgang der Katastrophe ar- beitete NRW-Innenminister Herbert Reul auf. Er war nicht nur für eine kurze Rede gekommen, sondern übernahm als Schirm- herr der Veranstaltung höchstpersönlich – gemeinsam mit DLRG Präsidentin Ute Vogt, LV-Präsident Stefan Albrecht und dem Inspekteur für Brand- und Katastrophenschutz im Innen- ministerium, Helmut Probst – die Medaillenübergabe. »Noch während der laufenden Einsätze ging in der Politik die Diskussi- on um Fehler und Versäumnisse los, was ich persönlich für völ- lig unangebracht gehalten habe«, meinte Reul im Rahmen sei- ner Ausführungen. »In dieser außergewöhnlichen Katastrophe ist von allen Organisationen Herausragendes geleistet worden und das lässt sich gar nicht genug würdigen. Sie alle waren ein Teil davon. Das Teamwork hat mich persönlich ganz besonders beeindruckt, es hat die Einsatzfähigkeit in unserem Land unter Beweis gestellt.« Die an diesem Tag zur Würdigung überreich- ten Medaillen könnten nicht mehr als ein Symbol sein. Man könne sich davon nichts kaufen und auch nichts für sie eintau- schen, aber sie seien das Mindeste, was als Dankeschön getan werden könne. Foto: R a l p h S o n d e r m a n n » Verdient hätt en Sie aLL e jeden Tag ein Fest, darum soLL ten Sie den heutigen Abend besonders genießen. Nicht nur, weil Sie in der Katastrophe da waren, sondern umso mehr, weil sie diesen Job gänzlich ehrenamtlich erledigen. Ich danke Ihnen im Namen der Landes regierung, ganz persönlich und steLL vertretend für 18 MiLL ionen Menschen in unserem Bundes- land.« Herbert Reul In den Wochen und Monaten nach der Katastrophe habe es vie- le Gespräche und Strategierunden gegeben, die nicht nur das Geschehene aufarbeiten, sondern vor allem Konsequenzen für die Zukunft des Katastrophenschutzes ziehen sollten. »Es ist damals viel richtig gemacht worden, aber wir haben auch deut- liches Verbesserungspotenzial im Katastrophenschutz feststel- len müssen. Ich bin sehr froh und dankbar, dass in diesen Run- den vor allem diejenigen mit hohem Sachverstand beteiligt waren, die selbst an vorderster Linie mit dabei waren. Und ich kann Ihnen sagen: Die DLRG hat durch ihre Einsatzfähigkeit im Juli vergangenen Jahres enorm an Reputation gewonnen, in der Politik und bei den anderen Hilfsorganisationen. Denn Sie waren es, die die Boote hatten, die helfen konnten, wo nie- mand sonst mehr hinkam. Seien Sie ruhig ein bisschen stolz n ordrhein auf das, was Sie geleistet haben.« Und der Minister erinnerte an einen Einsatz in seiner Heimatstadt Leichlingen, wo die Feu- erwehr ein brennendes Haus nicht mehr erreichen konnte und nur durch ein Boot der DLRG überhaupt in der Lage war, annä- hernd an diesen Einsatzort zu gelangen. Übrigens ein Szenario, das in zahlreichen Übungslagen in den Jahren zuvor immer wieder durchgespielt worden war. Seit dem Starkregenereignis hat man in vielen Veranstaltungen den Eindruck bekommen können, der Innenminister und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ministerium seien enger an die Hilfsorganisation herangerückt als jemals zuvor. Der Lan- desverband Nordrhein verlieh diesem Gefühl Ausdruck mit ei- ner Geste, die bei Herbert Reul sehr gut ankam. Sichtlich ge- rührt nahm er nach seiner Rede eine DLRG-Einsatzjacke aus den Händen von LV-Präsident Stefan Albrecht in Empfang, die auf dem Rückenschild den Schriftzug »Innenminister NRW« und vorne seinen Namen trägt. Trotz Anzug darunter legte er die Jacke den Abend über nicht mehr ab. »Ihr habt einen fantastischen Job gemacht« Landesverbandspräsident Stefan Albrecht hatte be- reits vor dem Innenminis- ter den offi ziellen Teil des Ehrungsabends eingeläu- tet. Nach der Begrüßung der Teilnehmenden gab er das Wort zunächst an Her- warth Schweres ab, der als Notfallseelsorger selbst im Einsatz war. Er ging auf die Opfer ein und leitete eine Schweige- minute für alle von der Flut Betroffenen und die in diesem Zu- sammenhang Verstorbenen ein. Anschließend blickte Präsident Albrecht aus Sicht der DLRG auf die Ereignisse zurück und stell- te die besonderen Herausforderungen heraus. Er hob auch die impressum Ausgabe Nordrhein Anschrift: DLRG LV Nordrhein, Jan-Schmitz-Haus, Niederkasseler Deich 293, 40547 Düsseldorf, E-Mail: info@nordrhein.dlrg.de Redaktion: Stefan Mülders (Chefredakteur), Stefan Albrecht (V. i. S. d. P.), Frank Zantis, Holger Boshammer, Lukas Ziehm. Zuschriften: redaktion.lebensretter@nordrhein.dlrg.de, oder per Post an den Landesverband. Es wird keine Garantie für eine Veröffent lichung übernommen. Adressverwaltung: abo-lebensretter@nordrhein.dlrg.de Die Regionalausgabe Nordrhein des »Lebens retter – Wir in der DLRG« erscheint als Teilausgabe des DLRG-Verbandsorgans viermal im Jahr. Derzeitige Aufl agenhöhe: ca. 17.500 Stück. Redaktionsschluss: Ausgabe Nordrhein 1/2023, 13. Januar 2023 Lebensretter 4 . 2022 III