WIEDER EINSATZFÄHIG | Neues Motorrettungsboot für Varel niedersachsen Zwei Jahre war die DLRG Varel nur be- dingt einsatzfähig, nachdem das alte Rettungsboot »Adler 1« aufgrund irrepa- rabler Schäden am Rumpf außer Dienst gestellt werden musste. Zwar konnte ein gebrauchtes Boot beschafft werden, die- ses entsprach aber bei Weitem nicht den Anforderungen für den Einsatz an der Küste. Die Beschaffung von adäquatem Ersatz stellte für die Ortsgruppe aber eine immense fi nanzielle Herausfor- derung dar, die nicht ohne Weiteres be- wältigt werden konnte. So dauerte es zwei Jahre, bis zum einen durch Spen- denaufrufe und Unterstützung durch die lokale Wirtschaft, der Landessparkasse zu Oldenburg, des Rotary Clubs Varel, Maren Tapken sowie der Stadt Varel die Finanzierung eines Neubaus gesichert war. Anfang Juli konnte das neue Schmuck- stück schließlich feierlich getauft und da- mit seiner Bestimmung übergeben wer- den. Der Vorsitzende der Ortsgruppe, Kai Langer, dankte in seiner Ansprache vor den Gästen, darunter Vertretern befreun- deter Ortsgruppen sowie Rettungsorga- nisationen, der Politik und der Polizei, allen Förderern für ihre Unterstützung bei der Umsetzung des Projekts. Der Dank galt auch den Aktiven der Orts- gruppe, die das Boot geplant und den Bau auf einer niederländischen Werft be- gleitet hatten. Der Leiter Einsatz, Yasha Kube, erklärte den Anwesenden die tech- nischen Details des sechs Meter langen Aluminium- Bootes von Tinn-Silver, das sieben Per sonen aufnehmen kann, mit modernster Technik ausgestattet ist und über einen leistungsstarken 130-PS- Motor verfügt. Bürgermeister Gerd- Christian Wagner stellte heraus, wie wichtig die ehren amtliche Arbeit der DLRG Varel für die Sicherheit am und im Wasser ist, und wünschte der OG viel Freude an ihrem neuen Boot. Die Taufe übernahm Maren Tapken vom Kurhaus in Dangast. Da sie im Vorfeld nicht wusste, welchen Namen das Boot bekommen würde, war die Überraschung natürlich groß, als Kai Langer den Namen enthüllte. Benannt wurde es nämlich n e k l i W r e t e P : o t o F nach Marens verstorbenem Vater, Karl- August Tapken, der ein großer Förderer der DLRG war und die Ortsgruppe immer nach Kräften unterstützte. Tags darauf wurde »Karl-August Tapken« in Dangast für die Jungfernfahrt zu Wasser gelassen. Peter Wilken GOODBYE »GOOD WILL« | Nachfolger im Mai in Dienst gestellt Über Jahre hinweg nahm in den Köpfen der Bootsführer und des Vorstandes der DLRG Ortsgruppe Stade der Gedanke Form an, dass für das Motorrettungsboot (MRB) »Good Will« Ersatz gefunden wer- den muss. Die Motive waren vielfältig. Der alte »Good Will« fi el zunehmend aus der Zeit. Die Navigationsausstattung und andere Elektronik waren nicht mehr zeit- gemäß und die Reparaturen standen im- mer häufi ger unter dem Vorbehalt der Wirtschaftlichkeit. Nach gereifter Über- legung und dann Beschluss wurde ein Arbeitskreis gebildet, der sich in den fol- genden 15 Monaten um die Beschaffung des neuen MRB kümmern sollte. Der erste Schritt war relativ einfach; das Pfl ichtenheft war rasch erstellt: Ein bis zu sieben Meter langes, offenes Konsolen- boot aus Kunststoff sollte es werden, ohne die Verwendung von Holzelemen- ten, mindestens 40 Knoten schnell und mindestens mit CE/B zertifi ziert, mit leich- tem Wetterschutz für die Besatzung, er- gänzt um eine vollständige elektronische Ausstattung. Diese besteht aus Karten- plotter, Radar, BOS- und Betriebsfunk, Side scan Sonar und Wärmebildkamera. Die an Bord mitgeführten Einsatzmittel umfassen ein Spineboard, einen Notfall- koffer, einen erweiterten Werkzeugkasten für die Fremd- aber auch Eigenhilfe, ei- nen Feuerlöscher sowie Schleppleinen. Wichtig waren weiterhin eine Taucherlei- ter, ein großer Arbeitsbereich und die e d a t S G R L D : o t o F Möglichkeit, dass die Besatzung alle an- fallenden Tätigkeiten erledigen kann, ohne den Sicherheitsbereich verlassen zu müssen. Weiterhin durfte die Gesamt- masse 1.500 Kilogramm nicht überstei- gen, damit die Einsatzkräfte noch pro- blemlos kranen können. Eine passende Werft musste nicht gefun- den werden, denn diese meldete sich bei der Ortsgruppe auf einen Zeitungsbericht hin, indem die Ehrenamtlichen ihren Wunsch nach einem neuen Boot be- schrieben. Es kristallisierte sich heraus, dass ein Boot (nach den Maßgaben der Berufsschifffahrt zertifi ziert) geringfügig umgestaltet werden konnte, anstatt ein Sportboot auf die Belange eines Ret- tungsbootes anzupassen. Die Bootswerft Hatecke befi ndet sich in Drochtersen, ist also regional ansässig. So gab es auch in schwierigen Coronazei- ten immer einen Ansprechpartner vor Ort, der das neue Boot nach den Maß- stäben großer Reedereien plante und fer- tigte. Die Projektlaufzeit erstreckte sich vom Spätsommer 2019 bis zum Jahres- ende 2020. Der Nachfolger konnte unter demselben Namen »DLRG Good Will« am 15. Mai in den Dienst gestellt werden. Christian Hellwege/red impressum Ausgabe Niedersachsen | V. i. S. d. P.: Christoph Penning, Carina-Chantal Krämer Anschrift: Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Landesverband Niedersachsen e. V. Im Niedernfeld 4A, 31542 Bad Nenndorf ✆ 05723 9463-88 lebensretter@niedersachsen.dlrg.de Lebensretter 3 . 2021 XI