ERFAHRUNGSBERICHT | DLRG Bad Camberg im Trockendock h essen Bereits am 14. März hat die OG Bad Camberg den gesamten Trainings und Ausbildungsbetrieb eingestellt. Davon betroffen war auch die theoretische Ausbildung der Schwimmer und Rettungsschwimmer. g r e b m a C d a B G O : o t o F Um diese dennoch durchführen zu kön- nen, gingen wir zu Online- Seminaren über. Den Anfang machten die Kinder, die sich zum Zeitpunkt der Trainingseinstel- lung in der Ausbildung für das Schwimm- abzeichen Bronze befanden. An drei Sonntagen vermittelte Michaela Schön die Baderegeln online. Als Nächstes waren die Rettungsschwim- mer dran. Michaela Schön, Kai Ehlig und Gregor Schmidt teilten sich die Themen um Einsatzgeschehen, Medizin, Erste Hil- fe und Recht – eine ganz neue Erfahrung für alle. Für Teilnehmer sind Bildschirm und Lautsprecher nötig, um den Präsen- tationen zu folgen. Hat das Endgerät noch Kamera und Mikrofon, kann man sich sogar aktiv beteiligen. Für Ausbilder sind zwei Bildschirme empfehlenswert. Die eigene Präsentation sollte man sehen und der Kontakt zu den Teilnehmern ist wichtig. Bei zu schwacher Internetleitung heißt es jedoch »Kameras aus«. Dann fehlt die visuelle Rückmeldung. Das ist für alle Beteiligten vollkommen anders als gewohnt, aber das Beste, das unter den gegebenen Bedingungen bisher machbar war. Mit der Aussicht auf dauerhaft geschlos- sene Bäder und Badeseen fragten wir uns: Wohin gehen die Menschen, um sich im Sommer abzukühlen? Welche Gewäs- ser und damit verbundene Gefahren gibt es in unserer Umgebung? Bei geöffne- tem Freibad kamen diese Fragen bisher nicht wirklich auf. Die Bachbegehung mit Strömungsretter-Ausrüstung und Leinen- sicherung war die erste Konsequenz. Auch eine Geländeerkundung rund um alle Fischweiher der näheren Umgebung wurde durchgeführt. Falls es zur Alarmie- rung kommt, ist die Kenntnis der Zufahr- ten und anderer Bedingungen ein enor- mer Vorteil. Präsenz ist in diesen Zeiten wichtig – so- wohl für die Öffentlichkeit als auch für die eigenen Mitglieder, denen der Kontakt zum Verein durch das fehlende Training sonst verloren geht. So wurden mit Hoch- druck die neue Homepage fertiggestellt, Spielideen für lange Wochenenden veröf- fentlicht, Zeitungsinterviews veranlasst und ein Leitfaden für das Training im Fa- milienkreis erstellt. Unser Freibad bleibt in dieser Saison ge- schlossen und so ist es nicht einfach, trotz Lockerungen den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen. Seit einigen Wochen kön- nen wir jetzt – dank der Unterstützung der Ortsgruppe Elz – zumindest mit ei- nem kleinen Teil der Mitglieder das Trai- ning wieder durchführen. Es bleibt zu hoffen, dass unser Hallenbad in irgendei- ner Form ab Herbst wieder nutzbar ist. REGIONALFOREN | 14. November 2020 und Frühjahr 2021 Im Lebensretter 2/20 wurden die Ergebnisse der Regionalkonferenzen 2018 vorgestellt. Nun sprach die Redaktion mit dem LVVorstand über die geplanten RegionalForen. Was sind RegionalForen? Michael Hohmann: Die Auswertung der RegionalKonferenzen zeigte, dass es ei- nen großen Bedarf an Informieren, Zuhö- ren und Vernetzen gibt. Dieses Motto wol- len wir weiter aufgreifen und in zweijährig stattfindende RegionalForen überführen. Dort wird es noch stärker darum gehen, den aktiven Mitgliedern Informationen bereitzustellen. Wie soll das passieren? Siri Metzger: Wir möchten ein Format an- bieten, das wie Messestände funktioniert. Wir haben bereits eine Onlineabfrage ge- startet, welche Themen für die Aktiven in- teressant sind. Es ist dann wie in einem Supermarkt: Man schaut, was einem zu- sagt und da bleibt man stehen. An den Infoständen stehen Fachleute für Fragen zur Verfügung. Sind ausschließlich Infostände geplant? Rudolf Keller: Nein, die Mitglieder sollen tiefer einsteigen und diskutieren. Daher sind Workshops geplant. So können Best- Practice-Beispiele vorgestellt oder neue Lösungsansätze entwickelt werden. Werden die Veranstaltungen zentral angeboten? Dirk Schütz: Damit haben wir uns intensiv beschäftigt. Mehrere Veranstaltungen über Hessen verteilt sind sehr arbeitsintensiv. Aber gerade das ist ein Erfolgsfaktor. Für den Start haben wir einen Kompromiss von zwei Veranstaltungen vorgeschlagen, am 14. November 2020 und im Frühjahr 2021. Wenn das Format gut ankommt, kann man zukünftig drei Veranstaltungen im zweijährigen Rhythmus anbieten. Wird es nur wieder Themen für Ausbildung und Einsatz geben? Ralf Gödtel: Nein, auch außerhalb davon haben wir viele Themen. Der DLRG-Mana- ger wird sicher eines davon sein. Aber auch die Datenschutzgrundverordnung oder das Internet-Service-Center im All- gemeinen werden vertreten sein. Was werden die großen Themen aus dem Bereich Ausbildung sein? Christoph Eich und Sören Sänger: Das Projekt »Unsere Kinder – Sichere Schwim- mer« steht hoch im Kurs. Aber auch unser Lehrgangsprogramm inklusive der Ange- bote der Ausbildungsregionen wird ein wichtiger Bestandteil werden. Wie sieht es mit dem Einsatz aus? Olaf Schnückel und Andreas Weil: Bei der Abfrage wurden Themen rund um die Ju- gend-Einsatz-Teams hoch bewertet. Aber auch die Qualifikationswege und dazuge- hörigen Ausbildungsangebote des Lan- desverbandes wurden nachgefragt. Dazu kommen Fragen rund um Regelwerke, Unfallverhütungsvorschriften und gesetz- liche Vorgaben. Ist auch die DLRG-Jugend vertreten? Katharina Andrasch von Domby: Selbst- verständlich werden auch wir mit dabei sein und viele Themen für die Jugend, die Nachwuchsförderung und die Entwick- lung der Ortsgruppen und Ortsverbände im Gepäck haben. Lebensretter 3 . 2020 III