Der
Deutschlandpokal gilt als Ereignis des Jahres - wie hast du dich darauf
vorbereitet? Gab es ein spezielles Training?
In den
Wochen vor dem Deutschlandpokal wurde mein Training auf viele Sprints und
Technik-Training reduziert. Ich habe dann hauptsächlich Puppeeinklinken und das
Flossen- und Gurtretteranziehen trainiert, weil ich dies auch für die Wettkämpfe
brauchte. Das Training ist dann von Woche zu Woche weniger geworden. Das ist
auch das, was ich oder mein Körper am meisten braucht. Ohne die Taperphase
könnte ich im Wettkampf nicht das leisten, was ich selbst und auch andere von
mir erwarten. Am Donnerstag (21.11) fuhr
ich eher als für die meisten anderen nach Warendorf, da die deutsche
Auswahlmannschaft noch eine Trainingseinheit hatte. Wir haben vor allem die
Staffelwechsel ausprobiert und noch etwas optimiert. Dabei hatte ich noch ein
paar Gespräche und kleine Tipps von der Bundestrainerin bekommen, diese hieß es
dann natürlich auch umzusetzen. Am Freitag ging's dann morgens mit Aufwärmen,
Einschwimmen und ein paar Sprints los. Das Einschwimmen ist vorm Wettkampf mit
das Wichtigste, da jedes Schwimmbad etwas anders ist. Insgesamt ist mir der
Kontakt zum Trainerteam und den anderen Teammitgliedern sehr wichtig sowohl vor
wie auch während und nach den Wettkämpfen.
Hattest
du bereits an ähnlichen Wettkämpfen teilgenommen?
Das war
bereits mein vierter Deutschlandpokal, allerdings das erste Mal, dass ich für
Deutschland starten durfte. 2018 bin ich mit der Nationalmannschaft in Irland
bei der JEM (Junioren Europameisterschaft) gewesen. Das war bisher auch mein
höchster Wettkampf. Dazukommen weitere Wettkämpfe, wie die italienischen
Meisterschaften in Riccione 2018 und 2019, zu denen wir auch als Team
Deutschland gefahren sind, dem Orange Cup in Eindhoven und noch einige
internationale Veranstaltungen mehr. Somit ist meine Erfahrung im internationalen
Bereich recht hoch und ich weiß, was bei Wettkämpfen wie dem Deutschlandpokal
auf mich zu kommt.
Wie war
dein erster Eindruck vor Ort?
Zu
Beginn war es aufgrund einiger Termine leider etwas stressig, aber ansonsten
wirklich sehr entspannt. Beim ersten Schwimmen am Donnerstag kam schon ein
wenig Wettkampf-Feeling auf, da auch die australische und die neuseeländische
Mannschaft bereits vor Ort waren. An den Wettkampftagen selbst war die Stimmung
in der Nationalmannschaft und im Team Niedersachsen sehr gut und ausgelassen.
Warst du
sehr aufgeregt?
Ich
persönlich war kaum aufgeregt. Viel mehr war ich etwas angespannt, dass alles
klappt. Ich gehe gerne ohne Druck an meine Starts heran und gebe mein Bestes.
Was hat
dir besonders gefallen?
An dem
Deutschlandpokal begeistert mich jedes Mal aufs Neue die große Beteiligung
anderer Nationen. Besonders, da man so viele Kontakte knüpfen kann - national
und international. Dadurch, dass ich dieses Mal für die Nationalmannschaft
starten durfte, war es natürlich etwas ganz Besonderes. Außerdem war es für
mich besonders schön nach der JEM einige Freunde und Bekannte wiederzusehen,
die ich letztes Jahr kennengelernt habe.
Was war
dein persönliches Ziel?
Mein
Hauptziel für den Wettkampf war es die B-Kader Norm über die 200m Hindernis zu
schwimmen. Dies hat leider nicht so ganz geklappt. Trotzdem war ich mit der
Zeit zufrieden. Das andere Ziel war es, das bestmögliche Ergebnis mit der
Mannschaft und dem ganzen Team zu erreichen, sowohl mit der Nationalmannschaft
als auch mit dem Team Niedersachsen. Das hat auch gut geklappt, finde ich. Wir
haben in der Nationen-Wertung einen sehr guten dritten Platz erreicht, was
aufgrund unseres jungen Teams nicht unbedingt zu erwarten war. Auch mit dem LV
haben wir eine sehr gute Gesamtleistung erzielt. Hier zählten aufgrund meiner
Nominierung für das Team Deutschland nur meine Einzelstreckenpunkte.
Wie geht
es für dich nun weiter?
Nach dem Deutschlandpokal war ich im Dezember in Warendorf bei einer Trainingswoche für die Sportfördergruppe. Nach den Bezirksmeisterschaften im Januar wird dann eigentlich schon auf die Landesmeisterschaften in Salzgitter (2. bis 5. April) hintrainiert. Von da geht es dann schnell weiter zu dem Deutschen Einzelstrecken Meisterschaften in Warendorf, die etwa einen Monat später stattfinden.